ich sehe gerade einen älteren anime an, der jedoch auch heute ohne bedenken punkten kann und zum nachdenken anregt. die kleine prinzessin sara. ich hatte ganz vergessen, wie melancholisch und traurig, aber gleichzeitig wärmend und ruhig diese serie war. wird definitiv alle 1-2 jahre angesehen. was diese serie so besonders macht, sind die figuren, da man sich ungewöhnlich viel zeit lies, diese einzuführen. man weiß, welche persönlichkeit, denkweise, gefühle und emotionen jede figur besitzt. was die serie so melancholisch macht ist die tatsache, dass jedesmal wenn sara neue hoffnung schöpft und glückliche, fröhliche momente erlebt, diese kurz darauf systematisch zerstört oder ihr weggenommen werden und nur noch als verblasste, schöne erinnerungen existieren. gegen ende der serie wird sie schwer krank und stirbt beinahe.
wer die geschichte nicht kennt, sara wuchs gemeinsam mit ihrem vater in indien auf, ihre mutter starb bereits. sie soll nun ein mädcheninternat in london besuchen und wird von allen umsorgt, besonders als sich herausstellt, dass ihr vater eine diamantenmine besitzt, ist die leiterin fräulein mienchen besonders um sie besorgt, weil sie auf die finanziellen mitteln angewiesen ist. jedoch erfährt sara an ihrem geburtstag, dass sich die miene als unlukrativ herausstellte und ihr vater an gelbsucht starb. mittellos und verarmt, wird sie jedoch im internat behalten (nur damit es für die öffentlichkeit nicht so aussieht, als ob sie ein mittelloses mädchen auf die straße setzen und ihrem tod überlassen), aber muss als hilfskraft mit ihrer besten freundin becky arbeiten. sie wird von fräulin mienchen und ihrer ehemaligen klassenkameradin lavinia bei jeder gelegenheit gedehmütigt, erniedrigt und muss zu menschenunwürdigen bedingungen arbeiten und später stellen sich auch die beiden küchenbediensteten james und molly gegen sie, als sie den befehl erhalten, sie besonders schlecht zu behandeln um ihren, eigentlich nicht vorhandenen widerstand und ihren stolz zu brechen. so wohnt sara auf dem kalten dachboden des internats, bekommt kaum genug zu essen, bricht auf der straße manchmal vor hunger zusammen und muss sich immer wieder behaupten. doch trotz der schwierigen situation, hält sie an ihrer persönlichkeit und ihrem stolz fest und nur der zusammenhalt der zwei freundinen und ihre phantasievolle, hilfsbereite art, wie sie an den kleinen details des lebens festhält, helfen ihr nicht zu verweifeln. zum beispiel ihre puppe emmely, welche die letzte erinnerung an ihren vater darstellt und sich sara öfter mit ihr als innere stimme unterhält und so ihre gefühle auf die puppe projeziert. dieser ständige wechsel verstärkt die atmosphäre der geschichte und die charaktertiefe.
zum beispiel erhält sie unerwartet post aus indien und freut sich, dass ihr vater vielleicht noch leben könnte, es stellt sich jedoch heraus, dass es ihre eigenen rückadressierten briefe waren und ihr vater zu dem zeitpunkt, als sie diese verfasste, bereits seit wochen gestorben war, da der postweg von indien bereits 5 wochen beträgt. ihr vater hat niemals erfahren, wie sie sich damals im internat fühlte oder wie sehr sie ihn vermisste. und solche schicksalsschläge sind noch die harmlosen episoden. wiederum gibt es dann wieder einige episoden wo eine schöne, ruhige atmosphäre aufgebaut wird, als die anderen schülerinnen zum beispiel sommerferien haben. ein stetiger wechsel.
ich werde später einmal ein längeres review schreiben. wird vermutlich wieder einige wordseiten beanspruchen, die serie gibt genug möglichkeiten um darüber länger nachzudenken. und es unterstreicht meine vermutung erneut, dass unsere "kindheitsserien" sehr ernst, aber auch sehr liebvoll detailiert gestaltet wurden
sehe: the fall, prinzessin sara 2x, cyrano de bergac, coraline, tödliche entscheidung