Zur allgemeinen gesellschaftlichen Lage:
Mobbing, Denglisch, Arbeitslosigkeit, Leistungsgesellschaft. Alles, was ich hier gelesen habe, behandelt diese und mehr Themen. Insgesamt gesehen denke ich, dass der Deutsche als Person einfach ein Problem mit sich selbst hat.
Dieses Problem ist meiner Meinung nach die allgemeine Unzufriedenheit. Den Tag hatte ich mit einem Lehrer ein Gespräch geführt, als ich meinen Cousin zu einer Geburtstagsparty gefahren hatte:
"Und wo kommen sie her?"
"Aus Schönebeck."
"Aha, hatten sie schon etwas von dem Unfall gehört, der auf der A 14 passierte."
"Ja, aber mehr, als dass etwas dort passiert ist, weiß ich nicht."
"Hmm... Naja meine Tochter arbeitet ja als Beamtin bei der Stadt Magdeburg und musste dort die Unfalluntersuchungen leiten, schlimme Sache da."
"Ja Ja, isst schon schlimm..."
Das Problem liegt einfach darin, dass die Leute, mit denen ich mich bisher unterhalten hatte, die ich vorher nicht kannte, immer zeigen mussten, wie toll sie sind und ihre Familie. Mich hatte es absolut nicht interessiert, aber dieses Geltungsbedürfnis, dass irgendwie jeder in unserem Land anstrebt, geht mir mal gehörig auf die Nerven. Jeder will zeigen, was er drauf hat, und protzt damit rum. Hat man nichts zum Rumprotzen, dann versucht man die schlechten Seiten einer Person auszugraben, um dann sich selbst wieder auf eine höhere Stufe zu stellen (wie beim Mobbing). Das seltsame ist aber, dass man heutzutage darauf hin erzogen wird. Jeder bekommt gesagt, wenn du das und das nicht kannst, bist du doof und wirst es zu nichts bringen. Dieser Leistungsdruck, der schon angesprochen wurde, führt am Ende dazu, dass man sich selbst ständig etwas beweisen muss, um sich seines Könnens selber sicher zu sein. Dadurch entwickelt sich aber eine Distanz, die durch alle Schichten geht und selbst im Freundeskreis verankert ist. Innerhalb eines Freundeskreises, vor allem, wenn dieser aus mehreren Personen besteht, versucht man nicht unbedingt, dass man dort Spaß hat, nein, unterbewusst arbeitet jeder daran, als Bester in der Gruppe dazustehen. Wenn man es nicht tut, und dann lieber seinen eigenen Kram macht, oder dieses Thema sogar offen anspricht, und dass es einem nicht gefällt, dass jeder nur dass macht, wo er bei anderen Respekt bekommt, ist man meist so gut wie unten durch, oder man zerbricht den gesamten Kreis. Dadurch besteht aber nach meiner Auffassung eine Instabilität, die so sensibel ist, dass sie nur zerbrechen kann. Wahre Freundschaften gibt es nur noch sehr selten. Pendlerverkehr, Singlegesellschaft (Mal ein One-Night-Stand) und das Bedürfnis zur absoluten Freiheit hindert heutzutage die Menschen daran, slebst glücklich zu werden.
Ein weiterer Fall ist, dass viele Angst davor haben, ihre Emotionen offen auszuleben. Wie schon erwähnt, ist den meisten wichtig, wie sie bei anderen dastehen. Also was passiert: Wenn man jemanden kennenlernt, den alle doof finden, wird man keine Bindung mit ihm eingehen, weil man ja sonst "doof" wäre.
Fazit: Wenn jeder leben würde, wie man selbst es wollte, dann wäre man sicherlich glücklicher, aber da man lieber 100 Leute kennt, bei denen man den Sido-Respect hat, ist natürlich klar, dass das nicht so einfach ist.
Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo man für mehr Toleranz warb, was das "anderssein" angeht, und wie man sieht, ist es ehr noch schlimmer geworden.
Emazipation wird nicht mehr als Gleichberechtigung verstanden, sondern als Männerhass. Frauen, die sich für die Emazipation aktiv einsetzen, wollen irgendwie nur, das es den Männern schlechter geht und nutzen meist das Geltungsbedürfnis gegen sie aus. Beispiel: Frauen sollen auch zur Bundeswehr dürfen und Karriere machen.
Verfassungsgericht sagt: JAWOLL! --> fand ich persönlich auch gut, weil eine Gleichberechtigung auch bedeutet, dass die MÄnner nun auch freiwillig ihren Dienst machen können, da Frauen ja freiwillig hin dürfen. Und was war: Keine männliche Seele hatte dafür gekämpft, und es blieb eine Pflicht und die Frauen setzen sich nicht dafür ein, da man als Deutscher ja egoistisch und nur in eigenem Interesse handelt.
Fazit: Unzufriedenheit in jeder guten Situation, Egoismus, falsches Ehrgefühl und Geltungsbedürfnis sind nach meiner Auffassung die grundlegenden moralischen Probleme, die es gilt zu bekämpfen, um anderen Dingen erfolgreich entgegentreten zu können.
Bin jetzt zwar auch kein Soziologe, aber dass sind hier nur mal meine Gedanken.
Aline hat geschrieben:Naja, mit 50 ohne Job ist schlimm, nur es ist nicht so schlimm wie mit 20 ohne job, der 50 Jährige krigt dann noch 15 Jahre Sozialhilfe, der 20 Jährige 45 Jahre, deshalb macht es vom Volkswitschaftlichen her keinen sinn, und ich glaube das er das nur macht weil die 50+ Leute wählen gehen wärend die jungen Leute sich nicht für Poliktik interessiren.
Also dass sich junge Leute nicht für Politik interessieren, würde ich nicht sagen, dann ehr, dass sie genauso desinteressiert sind, wie die Alten. Aber eine Partei ist dennoch nicht doof, und sie weiß, dass immer weniger Kinder nachkommen, also ist es nur logisch, dass man sich den Stamm an Wählern aussucht, wo es die meisten Stimmen zu holen gibt. Und dass sind nun einmal die 50+ Leute. Doch vergessen viele, dass diese Generation die "guten alten Zeiten" des Wirtschaftswunders miterlebt haben, und einfach nicht wahr haben wollen, dass es so einfach nicht immer geht. Wenn man sich dieses Unverständnis anschaut, und niemand will etwas abgeben, dann ist es einfach nur erschreckend. Vielleicht wurde es auch einfach mal wieder Zeit, dass solch eine Zeit wieder anbricht, damit man mal wieder erkennt, dass es mehr im Leben gibt, als nur dass Geld. Aber bis dass auch bei den Großen ankommt, wird wohl noch viel Zeit vergehen und ich finde es einfach nur traurig, dass man Erfolg erst dann hat, wenn man reich wird. Der Staat kümmert sich nicht mehr darum, wie seine Bürger leben, damit können sich die nächsten auseinander setzen. Wo bliben die wirklich jungen dynamischen Kräfte, die noch eine Zukunft für sich und andere aufbauen wollen? Wenn das Durchschnittsalter im Bundestag 50 beträgt (und wie schon erwähnt kennen die nur die guten Zeiten, wo sich vieles selbst geregelt hatte), dann kann dass einfach mal nichts werde, auch wenn es nicht vom Alter abhängt, aber es fehlen die Erfahrungen von einem Leben der einfachen kleinen Leute. Wie soll man etwas verbessern wollen, wenn man nicht in dieses Leben aktiv einsteigt, um die wirklichen Probleme zu bekämpfen? Viele kennen nur die Zahlen. Eine Welt, in der jeder eine Nummer ist, ist keine Welt, in der es Probleme gibt, sondern nur große und kleine Zahlen und ein Gerede von der Verbesserung ist dadurch auch völlig überflüssig, da man nicht mehr den Menschen sieht, sondern nur noch die Zahl. Und mit wachsender Globalisierung und Vernetzung wird das immer schlimmer.
@Musik: Also ich denke mal, der Grund, dass sich immer mehr Leute in den Grund zurückziehen, hat HoaX bereits angesprochen: Es gibt nur noch sehr selten etwas, was einem vom Stiel her gefällt, und dann auch noch qualitativ hochwertig ist, wodurch man sich schon zwangsläufig mehr mit seiner Musik beschäftigen muss. Natürlich hat dabei jeder seinen eigenen Stiel, ohne dabei Punk, Rock oder andere Richtungen runterzulabern.
Auch beim HipHop gibt es sicherlich auch Gruppen, die wirklich guten HipHop machen, da man als Außenstehender ja nur den Mainstream mitbekommt. Schön ist es aber dann immer, wenn man mal Rock vorgespielt bekommt, der von einem Insider kommt, und einem diese Musik qualitativ besser gefällt, als der Mainstream. Da kann ich dann nur sagen, dass es wirklich nur Geschmackssache ist. Aber den Mainstream lehne ich auch von den Texten und der gesamten Art zum großen Teil ab, auch wenn es mal Ausnahmen gibt.