von Lerche » Di 31. Oktober 2006, 08:07
Oh ja, richtig, "Die Kanji lernen und behalten" ist eigentlich unerlässlich.
Der Langenscheidtkurs scheint, soweit ich ihn benutzt habe, recht altbacken. Ausserdem lernt man dort das japanische Alphabet nur sehr langsam und arbeitet sehr lang mit den Romaji. Ach ja, wie du schon richtig vermutet hast, Romanji ist einfach die Schreibweise für japanische Wörter mit lateinischen Buchstaben (Beispiel: "Konnichi wa"). Ausserdem scheint die Langenscheidtreihe um ein vielfaches weniger umfangreich zu sein, als Japanisch im Sauseschritt. Von letzterem gibt es inzwischen mindestens 5 Bände mit jeweils um die 300 Seiten. Deshalb erneuere ich grad nochmal meine Empfehlung für die Universitätsausgabe von "Japanisch im Sauseschritt". Ich selbst hab leider die Standardversion, in der, zumindest im ersten Band, noch viel Romanji benutzt wird.
Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte...
Wenn du ein Lehrbuch wählst, bei dem man von Anfang an das japanische Alphabet beherrschen muß (was wie gesagt empfehlenswert ist), ist das eine große Hürde gleich am Anfang. Viele werfen wahrscheinlich schon bei diesem ersten Schritt, dem Lernen des Hiragana und des Katakana, die Flinte ins Korn, noch bevor sie eine einzige japanische Vokabel gelernt haben. Dabei ist es eigentlich gar nicht schwer und im Prinzip innerhalb weniger Tage machbar.
Ich empfehle dir, dir zuerst das Hiragana vorzunehmen, das ist das "wichtigere" der beiden Alphabete. Beide Alphabete bestehen übrigens aus 46 Buchstaben, oder bessergesagt Silben.
Lerne die ersten 5 Silben (a, i, u, e, o). Wenn du diese sowohl lesen als auch schreiben kannst, lerne die nächsten 5 Silben (ka, ki, ku, ke, ko). Wenn du die auch draufhast, überprüf erst nochmal, ob du die ersten 5 nicht schon wieder vergessen hast. Wenn du die ersten 10 wirklich beherrscht, lerne wieder die nächsten 5 (sa, shi, su, se, so). Dann erstmal wieder überprüfen, ob du alle 15 von 'a' bis 'so' noch kannst. Und so weiter. Das mag langwierig erscheinen, die Gefahr ist aber groß, daß man bei schnellerem Vorgehen das zuvor gelernte wieder vergisst und das Gefühl bekommt, daß man das eh nie schaffen wird.
Wenn du mit dem Hiragana durch bist, lernst du das Katakana auf die gleiche Weise. Und zwischendurch immerwieder mal das Hiragana wiederholen.
Wenn man auf diese Weise jeden Tag 10 neue Silben lernt, beherrscht man in knapp über 1 Woche beide Alphabete. Wenn man ein besseres Gedächtnis hat, als ich, schafft man es wahrscheinlich auch in 2 Tagen. ^^
Achso, um Mißverständnissen vorzubeugen: Die beiden Silbenalphabete, das Hiragana und das Katakana, haben nichts mit den Kanji zu tun, das ist etwas völlig anderes. Die Kanji kann man definitiv nicht in wenigen Tagen lernen, aber das ist zum Glück auch nicht nötig. ^^ Im Prinzip kann man die Kanji am Anfang ruhig ignorieren und irgendwann später lernen. Es ist halt insofern sinnvoll, früh auch die Kanji zu lernen, weil es einfach so viele sind. Aber anders als die Silbenalphabete sind sie keine absolute Voraussetzung für das Lernen der Sprache.
Woah, was hab ich da lang gelabert o_O
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(Serial Experiments Lain)