Blame, leider reicht mein Japanisch dafür auch noch nicht. Aber wir haben hier ja glaube ich mindestens 2 Leute, die das sicher können. ^^
Aber etwas anderes:
Inzwischen habe ich etwas mehr mit Japanisch im Sauseschritt (JiS) und Japanisch mit Manga (JmM) gearbeitet und möchte meine Einschätzung zu beiden "ein wenig" ergänzen.
Zu JiS habe ich ein paar neue Kritikpunkte:
Eine kleine Kritik betrifft die Vokabeln. Die werden nämlich vollkommen unsystematisch gelehrt, es werden einfach die Vokabeln beigebracht, die in den Lektionstexten oder Übungen vorkommen. So kann man zum Beispiel in einer Lektion das japanische Wort für "Schwester" lernen. Was "Bruder" bedeutet lernt man evtl. erst 5 Lektionen später. Und hierfür gäbe es viele weitere Beispiele. Das macht JmM soweit ich das bisher gesehen habe besser, hier werden Vokabeln desselben Themenbereichs scheinbar auf einmal durchgenommen.
Ein wichtigerer Kritikpunkt an JiS betrifft die Grammatik: Die wird, soweit ich das bisher sehen konnte (ich bin mit dem ersten Band zu 2/3 durch) ziemlich oberflächlich erklärt. Irgendwie sehe ich da eine Parallele zu den Vokabeln: Scheinbar ist man bei JiS versucht, nur das zu erklären, was im Moment unbedingt nötig ist. Aber gerade bei der Grammatik halte ich das für den falschen Weg.
Es überrascht vielleicht, daß JmM die Grammatik bettreffend ein Traum ist! Sehr leicht verständlich und vor allem kompletter. Man liest sich z.B. die beiden kurzen Kapitel "i-Adjektive" und "na-Adjektive" durch und hat danach das Gefühl, daß man weiß, wie die Adjektive funktionieren.
Da ist noch ein schöner Punkt bei JmM angesprochen: Die einzelnen Kapitel sind sehr schön auf aussagekräftige Themen bezogen, deshalb kann man bestimmte Dinge gut nachschlagen. Und nun wiederhole ich mich eigentlich: Die Kapitel tragen Titel wie "Jahreszeiten" (man lernt alle 4 Jahreszeiten auf einmal, und nicht alle 10 Kapitel eine...), "Substantive", "Adjektive", "Familie" (man hat in einer Lektion die Vokalben für Schwester, Bruder, Onkel, Tante, ...). Bei JiS gibt es das teilweise auch, aber sehr häufig hat man doch Kapitel wie "Eine Fahrt mit dem Taxi" oder "Wieviel macht das?".
Leider muß ich auch eine Aussage, die ich glaube ich früher gemacht habe, korrigieren: Es ist nicht so, daß ab dem 2. Band von JiS das Romaji vollkommen verschwindet. Aber immerhin kommt es nur noch in den Grammatikteilen vor. Die Kana sind insgesamt stärker vertreten, das ist also durchaus akzeptabel. Dennoch Entschuldigung für meine Fehlinformation.
Nun klingt es wahrscheinlich so, als ob ich JiS total schlecht finde. Dem ist aber überhaupt nicht so. Beide Buchreihen haben ihre Vor- und Nachteile, und ich finde, daß sie sich sehr gut ergänzen.
Was spricht für JiS?
Die Reihe ist wirklich sehr umfangreich (bisher mindestens 5 Dicke Bände). Man läut also wohl kaum Gefahr, daß man am Ende der Reihe ankommt, noch nicht sooo viel kann und nicht weiß, wie man nun weiterlernen soll.
Es wird ein formelleres Japanisch gelehrt, als in JmM. Das kann man natürlich als Vorteil oder als Nachteil betrachten. Ich denke aber, wenn man als Ausländer in Japan ist, ist es wahrscheinlich besser, ein wenig hochgestochen zu reden, als zu unförmlich und salopp.
Was spricht für JmM?
Die Grammatik wird super vermittelt.
Das Lernen ist sehr angenehm, es macht ganz einfach Spaß.
Es wird ein weniger formelles Japanisch gelehrt, als in JiS
Das kann man eben - wie gesagt - als Vor- als auch als Nachteil sehen. Am besten lernt man eben beides. ^^
Die einzelnen Kapitel sind stark auf ein bestimmtes Thema bezogen und lassen sich oft auch gut einzeln, in nicht vorgegebener Reihenfolge lernen.
Mein persönliches Fazit:
Wie gesagt, beide Reihen haben ihre Vor- und Nachteile und ergänzen sich recht gut. Deshalb lerne ich auch mit beiden. Ich arbeite JiS ganz normal durch. Wenn aber ein neues Stück Grammatik drankommt, dann schlage ich das normalerweise in JmM nach (so geschehen bei den Adjektiven, der Vergangenheitsform und Verneinung der Wörterbuchverben und der te-Verbform. Alles ganz toll erklärt).
Also JiS als Hauptlernquelle und JmM zum Nachschlagen. Ich denke mal, daß ich auf diese Weise sowohl die formelle als auch die Umgangssprache lerne. Und bei der umfangreichen JiS-Reihe wird mir der Lernstoff auch sicher nicht so schnell ausgehen.
Auch wenn ich persönlich diesen Mix für optimal halte, denke ich, daß man auch nur mit JmM sehr gut lernen kann. Lediglich JiS stelle ich mir alleine, ohne die Unterstützung durch JmM, ein wenig schwierig vor.