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wer ist lain

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Beitragvon HoaX » So 3. Dezember 2006, 02:49

auch von mir ein wilkommen. leon. (übrigens genialer film)

also ich glaube lain war mehr eine prophetin als ein Gott. afür spricht zb die löschung ihrer erinerung und das gespräch am ende mit ihrem vater.
bei der löschung der erinerung ist es ein umgekehrter märtyrertot. sie stirbt nicht damit man sich an sie erinert sondern sie wird vergessen damit sie stirbt. ausserdem konnte sie sich ja nicht komplet löschen da sie keinen zugrif auf die erinerung von Gott hatte.
das sie gotteswillen erfült (eri zu wiederlegen und die verschmelzung der welten verhindern) heißtaber nicht das sie nicht von menschen geschaffen wurde.
die omnipresens ergibt sich für mich durch die verbundenheit mit allen menschen.
das sie dan weiterlebt ist nur wegen dem einzigen sinn ihres rl lebens nämlich arisu.

ch finde es halt sehr schade, dass es keine offizielle bestätigung gibt. intepretieren ist sehr schön, aber man will doch wissen, was nun tatsächlich mit lain passiert ist

ich glaub jeder soll sich selbst ein bild machen und es gibt halt mehrere interpretationsmöglichkeiten. wirste bei haibane renmei auch merken.
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Beitragvon leon der profi » So 3. Dezember 2006, 12:23

HoaX hat geschrieben:auch von mir ein wilkommen. leon. (übrigens genialer film)

also ich glaube lain war mehr eine prophetin als ein Gott. afür spricht zb die löschung ihrer erinerung und das gespräch am ende mit ihrem vater.
bei der löschung der erinerung ist es ein umgekehrter märtyrertot. sie stirbt nicht damit man sich an sie erinert sondern sie wird vergessen damit sie stirbt. ausserdem konnte sie sich ja nicht komplet löschen da sie keinen zugrif auf die erinerung von Gott hatte.
das sie gotteswillen erfült (eri zu wiederlegen und die verschmelzung der welten verhindern) heißtaber nicht das sie nicht von menschen geschaffen wurde.
die omnipresens ergibt sich für mich durch die verbundenheit mit allen menschen.
das sie dan weiterlebt ist nur wegen dem einzigen sinn ihres rl lebens nämlich arisu.

ch finde es halt sehr schade, dass es keine offizielle bestätigung gibt. intepretieren ist sehr schön, aber man will doch wissen, was nun tatsächlich mit lain passiert ist

ich glaub jeder soll sich selbst ein bild machen und es gibt halt mehrere interpretationsmöglichkeiten. wirste bei haibane renmei auch merken.


so habe ich es im grunde auch mitbekommen. aber das mit alice ist der punkt, der mich etwas verwirrt. lain lebt jetzt dafür, um auf arisu und die anderen aufzupassen. oder lebt jetzt lain nur noch, weil sich arisu noch irgendwo an sie erinnert. sie lebt ja sowieso noch, weil auch gott sich an sie erinnert. hauptsache sie ist noch da und erinnert sich selbst an alles

fand es auch schön, das lain arisu erwachsen gemacht hat, damit sie mit dem lehrer zusammensein kann. (alle anderen sind ja gleichalt).

die ganze lain sache hängt eigentlich auch davon ab ob man optimist oder pessimist ist. lain wollte von anfang an irgendwo geliebt werden und nach den ganzen leiden hat sie es am ende geschafft und spührt die liebe, da sie den anderen hilft. das ist meine version.

anders kann man es ja so sehen, wie ein freund von mir, dem hat die serie dann nicht mehr gefallen weil er es negativ sah. lain wollte freunde haben und geliebt werden und am ende ist sie ganz alleine mit sich selbst.
sehe ich nicht so
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Beitragvon HoaX » So 3. Dezember 2006, 14:28

jap ist definitionssache. sogesehn ist sie jetzt alleine unter freunden.
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Beitragvon PunkDrummer » So 3. Dezember 2006, 16:15

Da kann ich leider nicht ganz mitgehen. Ich denke, Lain hat nicht Arisu erwachsen gemacht, sondern ist einfach Jahre später wieder aufgetaucht - da sie aber ihren physichen Körper manifestieren kann wie sie will, in der Gestalt in der sie sich selbst sieht, nämlich als das Kind Lain.

Obwohl es auch sein kann dass sie Arisu erwachsen gemacht hat, aber da hätte sie auch ihr ganzes Umfeld ändern müssen.

Ich finde auch nicht dass Lain am Ende alleine ist, sie ist halt nur ein stiller Beobachter und ist glücklich damit helfen zu können.
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Beitragvon leon der profi » So 3. Dezember 2006, 17:27

PunkDrummer hat geschrieben:Da kann ich leider nicht ganz mitgehen. Ich denke, Lain hat nicht Arisu erwachsen gemacht, sondern ist einfach Jahre später wieder aufgetaucht - da sie aber ihren physichen Körper manifestieren kann wie sie will, in der Gestalt in der sie sich selbst sieht, nämlich als das Kind Lain.

Obwohl es auch sein kann dass sie Arisu erwachsen gemacht hat, aber da hätte sie auch ihr ganzes Umfeld ändern müssen.

Ich finde auch nicht dass Lain am Ende alleine ist, sie ist halt nur ein stiller Beobachter und ist glücklich damit helfen zu können.


ich finde sie hat sie erwachsen gemacht. denn die kindergruppe, mutter, vater und besonders ihre schwester sind noch gleich alt. und arisu sagt ja: hab ich dich bei einem praktikum gesehen? also könnte es ja sein, dass sie als lehrerin unterrichtet...

yop, sie ist ein stiller beobachter und hilft. schönes ende in meinen augen
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Beitragvon HoaX » So 3. Dezember 2006, 17:44

die begegnung mit arisu muss ja nicht unbedingt zu der zeit spielen in der man die anderen figuren in ihrem leben ohne lain trifft. also eigentlich ist die frage nicht klärbar.

mal zu lain. in layer 1. als man sie zum ersten mal sieht und sie das haus verlässt da geht sie so eigenartig. wie ein kleines kind. arme leicht angehoben und benutzt kaum die kniegelenke.
es ist sowieso klar das sie sicher viel jünger ist oder erst seit kurtzem bei der "familie" lebt. was ja auch mit eine erklärung für ihre gespaltene persönlichkeit ist. aber das mit dem komich lafen lässt mich vermuten das sie garnicht so lange exestiert. den wo imer sie auch herkam man hat einen großteil ihres gedächtnises gelöscht aber die fähigkeit zu laufen kan man nicht löschen. da laufen ein in unserem nerfensystem gespeicherter vorgang ist und nicht unter erinerungen sondern als routine gespeichert wird.
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Beitragvon leon der profi » So 3. Dezember 2006, 18:05

HoaX hat geschrieben:die begegnung mit arisu muss ja nicht unbedingt zu der zeit spielen in der man die anderen figuren in ihrem leben ohne lain trifft. also eigentlich ist die frage nicht klärbar.

mal zu lain. in layer 1. als man sie zum ersten mal sieht und sie das haus verlässt da geht sie so eigenartig. wie ein kleines kind. arme leicht angehoben und benutzt kaum die kniegelenke.
es ist sowieso klar das sie sicher viel jünger ist oder erst seit kurtzem bei der "familie" lebt. was ja auch mit eine erklärung für ihre gespaltene persönlichkeit ist. aber das mit dem komich lafen lässt mich vermuten das sie garnicht so lange exestiert. den wo imer sie auch herkam man hat einen großteil ihres gedächtnises gelöscht aber die fähigkeit zu laufen kan man nicht löschen. da laufen ein in unserem nerfensystem gespeicherter vorgang ist und nicht unter erinerungen sondern als routine gespeichert wird.


ah moment. ich hab jetzt nochmal die letzte dvd angeguckt.

habe mich geirrt. man sieht zuerst wie die mädchengruppe zusammen über chisa unterhalten, weil sie sie mal ins cyberia eingeladen haben. dann sieht man die kindergruppe und erst dannach sieht man alice mit ihrem freund im erwachsenenalter

sie wurde also nicht von lain erwachsen gemacht, sondern alles passiert nach einander
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Meine Interpretation

Beitragvon hakushi » Fr 17. April 2009, 00:19

Hier meine Gedanken zum Thema 'Wer ist Lain'

Leider hatte ich nicht die Zeit, alle vorherigen Beiträge zu lesen. Und natürlich erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. :)

Diese Worte spiegeln nur meine persönliche Meinung wieder.


Who is Lain?

Ein Erklärungsversuch

(Kenntnisse der SEL-Serie sowie des SEL-PSX-Spiels vorausgesetzt)



Wer ist Lain Iwakura? Oder sollte man lieber fragen: Was ist Lain Iwakura? Zunächst einmal die Fakten (oder zumindest das, was wir aus der Serie wissen).

Lain ist ein 13-jähriges Mädchen.

Lain hat nur wenige soziale Kontakte.

Lain hat eine ‚natürliche’ Begabung im Umgang mit Computern.


Da die Macher der Serie bewusst falsche Informationen in jeder Episode verteilen, ist es schwer, die Wahrheit über Lain herauszufiltern. Aus diesem Grund ist es notwendig, die verschiedenen Aspekte Lain’s einzeln zu behandeln:


1. Lain als Mensch

Lain repräsentiert ein typisches japanisches Durchschnittsmädchen. Nicht sonderlich beliebt, still und ohne großes Selbstbewusstsein fällt es ihr schwer, soziale Kontakte zu knüpfen. Lain hat ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden. Dazu kommt noch die Pubertät, welche sie emotional in eine Berg- und Talfahrt versetzt. Bemerkenswert an ihr ist nur die Frisur; insbesondere die verlängerte Haarsträhne an der linken Seite, welche mit einem kreuzförmigen Knoten vom Rest der Haare getrennt wird. Abgesehen davon, das sie sich damit visuell von den anderen Charakteren der Serie unterscheidet, deutet es auch auf eine Art Individualitätsbezeugung hin. Obwohl Lain am Anfang der Serie sehr angepasst wirkt, ist es kaum zu übersehen, das sie der Hauptcharakter ist (Dabei ist anzumerken, das die Lain aus dem PSX-Spiel von Anfang an sehr viel lebendiger und zielstrebiger wirkt). Was schnell klar wird, ist, das Lain ihre Umwelt anders wahrnimmt. Formen verschwimmen vor ihren Augen, Farben ändern sich. Lain scheint Dinge zu sehen, die nicht real sind. Was bedeutet das? Lain ist schlicht und einfach verträumt. Ihre Sicht der Welt ist äußerst selektiv. Alles, was für sie unwichtig erscheint, wird ausgeblendet bzw. verfremdet. Menschen erscheinen in ihrer Sicht oft nur als detaillose Schatten ohne wirkliche Konturen, die fast mit ihrer Umgebung verschmelzen. Computer werden hingegen mit einer nahezu schmerzhaften Detailtiefe gesehen, was unbestritten darauf hindeutet, das sie für Lain äußerst wichtig sind. Die einzigen halbwegs stabilen sozialen Kontakte bilden ihre Freundin Alice sowie ihr Vater Yasuo. Alle anderen Charaktere scheinen für sie beliebig austauschbar zu sein. Selbst dem ‚Gott der Wired’ Masami Eeri begegnet sie mit eher kühlem Interesse bis hin zur Süffisanz, wobei hier zwischen den drei Persönlichkeiten von Lain (beleuchtet in Kapitel 3) unterschieden werden muß. Trotz dieser relativen ‚Coolness’ bricht bei Lain immer wieder das verunsicherte kleine Mädchen durch, welches sie im tiefen Inneren ihrer Seele beherbergt. Ihre Flucht in die Welt der Wired ist dennoch nur halbherzig, denn im Gegensatz zu ihrer Klassenkameradin Chisa Yomoda ist Lain nicht bereit, ihre körperliche Existenz (d.h. ihr Leben in der realen Welt) aufzugeben. Grund dafür könnte Alice sein, da sie die einzige ist, die Lain’s Körper auf angenehme Art und Weise berührt (indem sie ihre Hand hält). Alle anderen berühren sie entweder gar nicht (Lains Familie, Yuri und Reika), zerren an ihr herum (MIB’s) oder wagen höchstens eine besitzergreifende Geste (Masami Eeri). Auch Taro macht da mit seiner ‚Kussattacke’ (bei der er Lain mit seiner Zunge einen Kaugummi in den Mund schiebt) keine Ausnahme, denn sie holt jenen Kaugummi sofort nach seinem Abgang („Hey, ich bin ein Mann...ich musste das tun.“) aus dem Mund und zerdrückt ihn. Letztlich ist Lain (als Mensch) gar nicht so außergewöhnlich. Viele Menschen (nicht nur Mädchen) in ihrem Alter verhalten sich ähnlich. Besonders in Japan kann man sogenannte ‚Otakus’ beobachten; (nicht nur) Jugendliche, die exzessiv einer bestimmten Beschäftigung (vorrangig Computerspiele oder Manga’s) oder Sammelleidenschaft (Modellbau oder Model Kits) nachgehen. Genau wie Lain sind diese Menschen meist Einzelgänger, denen es schwer fällt, sich in soziale Gruppen einzufügen. Als extremste Form zählen die sogenannten ‚Hikikomori’. Diese Jugendlichen verweigern jeglichen sozialen Kontakt und verlassen oft über Jahre hinweg nicht ihre vier Wände. Alle lebensnotwendigen Dinge (Einkaufen oder finanzielle Transaktionen) finden über das Internet statt. Das erinnert frappierend an Lain, die (durch etliche Kabel mit ihrem NAVI verbunden) teilnahmslos in ihrem Zimmer liegt. So gesehen entwickelt sich Lain in der Serie vom unsicheren Mädchen mit wenigen Kontakten zurück zu einem ‚Super-Hikikomori’.


2. Lain als Software

Masami Eeri behauptet gegenüber Lain, das er sie erschaffen (oder programmiert) hat. Ironischerweise entkräftet er diese Aussage selbst, indem er ihr mitteilt, das sie „schon immer in der Wired“ existiert habe. Inwiefern beide Aussagen der Wahrheit entsprechen, ist unbekannt. Jedoch ist Lain in der Lage, sich genau wie Masami frei durch die Wired zu bewegen und Dinge zu beeinflussen. Dafür braucht sie kein ‚Deus’; kein gottähnliches Wesen zu sein (und vor allem braucht sie keinen, der sie anbetet). Laut Masami Eeri ist die Wired (so wie das Internet heute) nur dazu da, Informationen auszutauschen. Aber Lain’s Fähigkeiten gehen über die der Wired hinaus. Eindrucksvolles Beispiel ist die Vertreibung der MIB’s, die sie vor ihrem Haus beobachten. Lain scheint eine Art telekinetische Schockwelle zu erzeugen, die so stark ist, das sie einem MIB glatt das Nachtsichtgerät (?) vom Kopf pustet. Des weiteren kann sie beliebig Erinnerungen löschen. „Du bist ein Programm, das zugegebenermaßen einen Körper hat. Trotzdem bist du Software“. Da fragt man sich, wofür Lain eigentlich erschaffen wurde. Eine Theorie ist, das sie als Kontrollinstanz für die Wired gedacht war. Warum sie dabei einen menschlichen Körper braucht, bleibt unverständlich.


3. Die drei Persönlichkeiten von Lain

Am Anfang der Serie (bevor Lain in Kontakt mit der Wired tritt) gibt es nur eine Lain-Persönlichkeit, also ist anzunehmen, das es sich bei dieser (im weiteren Verlauf Shy Lain genannt) um die Grundpersönlichkeit handelt. Shy Lain ist, wie der Name verrät, schüchtern, unsicher und bisweilen sogar ängstlich. Somit ist sie auch die verletzbarste Persönlichkeit. Trotzdem ist sie der Kern, ohne den weitere Persönlichkeiten nicht existieren könnten. Sie scheint auch die emotionalste Persönlichkeit zu sein; sie weint oft oder starrt traurig vor sich hin. Überhaupt ist sie sehr passiv und zweifelt meist an sich selbst bzw. ihren Entscheidungen. Ein wenig gleicht sie dabei Shinji Ikari aus Neon Genesis Evangelion. Obwohl sie im Verlauf der Serie ein wenig mutiger wird (Besuch im Cyberia), scheint sie erst ganz am Ende (mit der Entscheidung, alle Erinnerungen an sich selbst zu löschen) über ihren Schatten zu springen.

Die zweite Persönlichkeit; Socity Lain; erscheint zum ersten Mal beim Besuch im Cyberia, wo ein Accela – Junkie durchdreht und mit seiner Waffe auf sie zielt. Zuerst scheint Lain vor Angst gelähmt zu sein, doch als der Junkie ihr einen bestimmten Satz an den Kopf wirft („Die Wired darf sich nicht in die reale Welt einmischen!“), verändert sich plötzlich ihre gesamte Haltung. Mit ernster Miene geht sie auf ihn zu und fixiert ihn dabei mit gnadenlosem Blick. Ihre Stimme klingt nun kräftiger und erwachsener. Auch scheint sich Socity Lain über ihre Handlungen weit mehr im Klaren zu sein als die meist abwesend anmutende Shy Lain. Allerdings wirkt sie auch sehr kalt. Beispielsweise versucht sie in keiner Weise den Junkie zu beruhigen. Im Gegenteil; sie sagt ihm ins Gesicht, das er keine Chance hat, ihr zu entkommen („Egal wo du dich befindest...alle Menschen sind miteinander vernetzt!“). Das er sich darauf in völliger Panik selbst in den Kopf schießt, nimmt sie anscheinend billigend in Kauf. Socity Lain taucht immer dann auf, wenn Lain mit ihrem NAVI in die Wired eintaucht. Sie ist sich ihrer Fähigkeiten bewusst und zeigt nur selten Unsicherheiten. Ab und zu kann sie auch recht emotional reagieren (z.B. beim Gespräch mit Dr. Hodgesen, wo sie aufgrund des grausamen Schicksals der Kinder des Kensington-Experiments zu weinen beginnt). Das legt nahe, das Socity Lain weniger eine eigenständige Persönlichkeit als vielmehr eine ‚aufgebohrte’ Version der Shy Lain ist. Bemerkenswert ist weiterhin, das Socity Lain meist einen mehr oder weniger genervten Gesichtsausdruck bekommt, wenn sie mit anderen kommuniziert. Auch ihr Vokabular ändert sich und wird bisweilen sogar beleidigend. Dies wird besonders deutlich beim Gespräch zwischen ihr und Chesire (einem Wired-User, der nur durch einen schwebenden Mund als Avatar dargestellt wird und ständig vor sich hin kichert; darum nennt Lain ihn ‚Grinsekatze’). Chesire versucht, Lain mit Gegenfragen aus der Reserve zu locken, um selbst Informationen zu erhalten (oder sich bei ihr beliebt zu machen). Lain zeigt sich davon weder interessiert noch beeindruckt („Hör auf zu labern und sag mir lieber, was ich wissen will!“). Als sich Chesire bei der Frage nach dem Spiel ‚Phantoma’ unwissend stellt, scheint Socity Lain der Geduldsfaden zu reißen („Du bist wirklich ein Vollidiot!“). Meist schwingt in ihrer Stimme eine Art Arroganz mit, die Shy Lain niemals an den Tag legen würde. Selbst gegenüber ‚Deus’ zeigt sie keinerlei Respekt oder Angst („Ah, jetzt hat Gott seinen großen Auftritt...“). Vom psychologischen Standpunkt her ist Socity Lain nichts anderes als die Persönlichkeit, die sich jeder Internetbenutzer mit der Zeit zulegt und die es ihm/ihr ermöglicht, Verhaltensweisen auszuleben, die im normalen Leben mit Konflikten verbunden wären. Durch die Halbanonymität des Internets ist es möglich, seine Meinung weitestgehend frei und ohne spätere Konsequenzen kund zu tun. Darüber hinaus kann man durch die Erschaffung eines Avatars ein Abbild von sich selbst schaffen (welches nur in seltenen Fällen dem realen Abbild gleicht).

Zu guter Letzt wäre da noch die extremste der drei Persönlichkeiten; Wired Lain. Im Gegensatz zu Shy Lain und Socity Lain könnte Wired Lain eine von den KNIGHTS modifizierte künstliche Persönlichkeit sein, die möglicherweise durch den PSYCHE-Koprozessor in die Originale Lain übertragen wurde. Das erste, was auffällt, sind die nur halbgeöffneten Augenlieder, welche ihr eine Art fanatische Aura geben. Anders als Socity Lain ko-existiert sie nicht friedlich mit den andern Persönlichkeiten, sondern versucht sie zu kontrollieren. Bisweilen trennt sie sich sogar von den anderen Lain’s, um sie von außen zu beeinflussen. Sie scheint nur zeitweise die Kontrolle über die beiden anderen Persönlichkeiten behalten zu können, doch während dieser Zeit richtet sie viel Schaden an und zerstört beinahe die enge Freundschaft zwischen Lain und Alice. Die darüber verärgerte Socity Lain stürzt sich daraufhin auf Wired Lain und versucht sie zu erwürgen. Dabei macht sie klar, das sie und Wired Lain nicht dieselbe Persönlichkeit sind („Eins ist klar: Du bist nicht Ich! Ich würde niemals die Dinge tun, die du tust!“). Doch Wired Lain ist eindeutig mit den anderen Lain’s verbunden, denn beim Versuch, sie zu töten, würden auch die anderen Lain’s sterben. Zudem hat Wired Lain auch eine Art Körperlichkeit, wie Socity Lain angewidert feststellt („Warum muß ich auch noch die Wärme deines Körpers spüren; kannst du mir das sagen?“). Weiterhin versucht Wired Lain auch Shy Lain zu demoralisieren, indem sie ihr vorgaukelt (?), selbst die ‚wahre’ Lain (und damit auch Alice’s Freundin) zu sein. Darüber hinaus gibt sie Shy Lain dafür die Schuld („Du hattest recht. Du hast es selbst gesagt: Lain ist Lain...und Ich bin Ich!“). Selbst nachdem Lain es geschafft hat, sämtliche Erinnerungen an sie aus der Wired (und den Köpfen der Menschen) zu entfernen, versucht Wired Lain (oder das, was noch von ihr übrig ist) die ‚wahre’ Lain (welche wohl Shy Lain zu sein scheint) dazu zu bringen, ihr die Kontrolle zu übergeben („Was meinst du...sollen wir es nicht noch mal probieren? Du brauchst mir nur deinen Körper zu überlassen...“). Doch Lain weigert sich und Wired Lain erstarrt in einem zuckenden Standbild.


4. TV-Lain vs. PSX-Lain

Bevor die TV-Serie ‘Serial Experiments LAIN’ als Anime produziert wurde, gab es ein PSX-Spiel gleichen Namens. Leider kann ich nicht genug Japanisch, um die gesamte Storyline des PSX-Spiels zu übersetzen, doch bei näherer Betrachtung der Video-Sequenzen fällt sofort auf, das die PSX-Lain einige deutliche Unterschiede zur TV-Version aufweist. Zunächst mal ist ihre Haarsträhne um einiges länger und damit viel prägnanter. Das nächste was auffällt, ist die Präsenz. Lain’s Auftreten wirkt natürlicher und passt mehr zu einer 13-jährigen als das der kindlichen TV-Lain. Ihre Mimik ist ausgeprägter und die Bewegungen nicht zu sparsam (gut zu sehen in den Sequenzen mit Touko Yonera, Lain’s Psychotherapeutin). Aber auch bei ihr zeigen sich Ansätze, die Parallelen zur TV-Serie zulassen. Beispielsweise beobachtet Lain ungerührt, wie eine Klassenkameradin (?) vor einem Cafe ihrem (beträchtlich älteren) Lover mit einer großkalibrigen Pistole den Kopf wegschießt. Dann geht sie zu ihr und sagt etwas ...wonach das Mädchen sich selbst in den Kopf schießt. Zweifellos war dies die Vorlage zur Cyberia-Szene in der Serie. Auch die PSX-Lain kann übermenschlich gut mit Computern umgehen. Im Verlauf der Geschichte baut sie sich einen beweglichen Torso zusammen, den sie ‚Vater’ nennt. Gegen Ende vernichtet sie diesen Torso aus unerfindlichen Gründen wieder. Ein krasser Gegensatz zur TV-Lain besteht darin, das Lain im PSX-Spiel einen Menschen (ihre Psychotherapeutin) eigenhändig tötet, indem sie ihren Kopf in einen Computermonitor hämmert. Leider konnte ich nicht herausfinden, warum sie das tut. Viele Dialoge liegen nur als Audio-Dateien vor und sind damit sehr begrenzt übersetzbar. Überhaupt liegt der Sinn des Spiels nicht darin, einer Story zu folgen, sondern aus vielen Einzelelementen eben diese Story selbst zusammenzusetzen. Das Spiel endet mit einer Sequenz, in der Lain mit einer Projektion ihrer Selbst spricht und sich anschließend erschießt. Ein wenig erinnert dies an den Anfang der TV-Serie, wo sich Chisa Yomoda vom Dach eines Hauses stürzt, um ‚eins mit der Wired’ zu werden. Im Spiel kommen weder die ‚Wired’ noch ein ‚Deus’ vor, doch auch hier scheint Lain gewisse Kräfte zu besitzen. Außerdem wurden im Spiel bereits einige der typischen Lain- Zitate geschaffen:


„Make me mad, make me sad, make me feel allright?”

Dieses Zitat dürfte sich auf Lain’s Gemütszustand beziehen. Sie versucht, mit ihren Gefühlen zurecht zu kommen. Man könnte diesen Spruch auch auf jeden Teenager beziehen.

“No Race, no Place, no Nation, no Position”

Was mag es damit auf sich haben? „Keine Rasse, kein Ort, keine Nationalität, keine gesellschaftliche Stellung“. Ganz einfach: Das Internet ist gemeint. In einem Internet-Forum interessiert es keinen, wo man herkommt, ob man kleiner Büroangestellter oder Multimillionär ist. In der ‚Wired’ sind alle gleich.

“Close this World, open the next”

Dies klingt eindeutig nach virtueller Realität. Einfach diese Welt wie ein Dialogfenster wegklicken und eine neue Welt öffnen. Demnach eine Art ‚Second Life’? Allerdings taucht dieser Satz im Spiel kurz vor dem Moment auf, in dem Lain ihr Leben beendet. Also hat dieser Satz eine weitere Bedeutung: Die Beendigung des physischen Lebens („Close this World“) in Erwartung einer besseren (?) körperlosen Realität („Open the Next“).


Fazit:

Da dies nur einen Erklärungsversuch darstellt, ist es unmöglich, eine klare Antwort auf die Frage „Wer oder Was ist Lain?“ zu geben. Vielleicht ist Lain nur eine Metapher für die zunehmende Vernetzung der Welt und der wachsenden Abhängigkeit vom Medium ‚Internet’. Auf jeden Fall sollte Lain eine Warnung sein. Eine Warnung davor, wie schnell man sich selbst verlieren kann; sei es in der ‚schönen bunten’ Welt des Internet’s oder aber in Drogen oder an falschen Propheten.
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Beitragvon HoaX » Sa 18. April 2009, 05:31

erm ich würde jetzt gerne eine diskussion mit dir anfangen wie sonst auch immer in diesem thread aber irgentwie hast du alles mehr als ausführlich dargelegt. im momment hab ich dem nichts hinzu zu fügen aber ich werd den text noch ein paar mal studieren und vieleicht nochmal darauf zurück kommen.
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Beitragvon Kobold » Sa 18. April 2009, 15:31

*den Superpost zur Kenntniss nimmt und sich wieder nach SL wegloggt...*
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