GorNaVash hat geschrieben:*hust* Hast du mal eine Szene, wo man das sieht, ich hätte da ehr Szenen, wo es genau nicht der Fall ist, wie die, wo Taro Lain küsst. Da weiß sie nicht einmal, warum er das tut und Taro sagt nur:"Ich musste das tun, ich bin halt ein Mann." Das versteht Lain schon mal überhaupt nicht, und sie versucht es nicht einmal, da es ihr egal ist, scheint es mir zumindest.
Ist mein subjektiver Eindruck und damit sicher anfechtbar. Deiner jedoch auch.
Na gut möglich das der Kuß von Taro der erste überhaupt ist. Wie cool und abgeklärt sollte man denn da so aussehen, besonders wenn er unerwartet kommt? Vielleicht gibs zu dieser Szene ja auch eine weibliche Meinung aus dem Forum? (schubs)
GorNaVash hat geschrieben:Wieso? Wenn man davon ausgeht, dass das Hirn nur eine Festplatte ist, dann kann man durchaus alles, was gespeichert ist verändern. Beispiel: Herzanfall: Man vergisst bei sowas schon sehr viel, aber einige Erinnerungen bleiben dennoch bestehen, aber manche müssen danach erst wieder laufen lernen, weil ihr "Laufprogramm" "gelöscht" ist.
Hab so meine Probleme damit dieses Wunderwerk der Natur mit so einem banalen vergleichsweise stümperhaften Stück Technik gleich zu setzen.
Du meinst einen Schlaganfall. Schwer zu sagen was dabei genau passiert. Aber ein besonderer Nebeneffekt ist dabei z.B. auch, daß die allgemeine Lernfähigkeit wieder sprunghaft ansteigt, quasi eine Unterstützungsreaktion zur Regeneration. Eine Festplatte ist nach nem Blitzschlag nur noch Schrott.
GorNaVash hat geschrieben:*Wenn man einen solchen Weg gehen würde, würde das bedeuten, dass alles, wie auch dass sie auf der Suche nach den Knights geht schon von vorn herein geplant wäre.
Nö, wieso denn? Besonders was die Knights und im weiteren auch Eri betrifft, halte ich diese für ganz und gar nicht geplant. Die Simulation hatte durchaus eine gewisse (erwünschte) Eigendynamik und somit konnten einzelne Avatare sogar Handlungen vollziehen (etwa als Knights im Wired herummanipulieren), die so nicht vorausgedacht waren.
GorNaVash hat geschrieben:Ich mein, wenn man versucht, jemanden Emotionen "beizubringen", wird er unberechenbar.
Ich verstehe jetzt nicht so ganz wieso du dieser Meinung bist. Gut, das ganze ist sowieso nur Theorie (zur Zeit jedenfalls noch), aber wenn man von vornherein vom Schlimmsten ausgeht, hätte man denk ich mal weder meine Simulationstheorie in Angriff genommen, noch einen Versuch mit einer "echten" Klonkörper- SoftwareLain gewagt.
GorNaVash hat geschrieben:Und für mich liegt dr Knackpunkt darin, dass wenn man in der Wired lebt, alles miteinander verbunden ist, was im realen Leben nicht der Fall ist. Ist dein Hirn mit einem anderen verbunde, kannst du dich denn dann noch als Frei bezeichnen? Man ist der Meinung, dass man mit einem Körper nicht frei ist, da man sich innerhalb seiner körperlichen Möglichkeiten bewegen muss, aber die Seele und die Gedanken sind dabei frei! Frei von Blicken und damit frei von Anschuldigungen. Emotional gesehen kann man ohne Körper nicht überleben, da man dann nackt wäre! Man würde sich so fühlen, wie eine nackte Person, die durch dei Stadt rennt und jeder würde alles über einen wissen. "Hörst du, wie mein Herz schlägt?"
Da gibs nichts gegen zu sagen. Es spielt nur bei meiner Theorie nicht die geringste Rolle. Lain ist im Wired und der darin eingebetteten realworld die/das einzigste echte Intelligenz/Bewußtsein/Wesenheit/Lebewesen(diverse klassische Devinitionsvoraussetzungen mal beiseite geschoben)! Und am Ende weiß sie das eben auch.
GorNaVash hat geschrieben:Wenn du mit jedem verknüoft bist, würde Chaos entstehen, jeder wird den anderen beeinflussen und von den Informationen, die wichtig sind, wird nicht viel wahres übrig bleiben.
Ah, ja. Und wie konnte die Menschheit dann dieses Chaos überleben, wo doch früher alle Menschen miteineinder mal verbunden gewesen sein sollen??? Und welcher verrückte Wissenschaftler hat dann die Schnapsidee diesen Zustand mit Lain und Schuhmannresonanz wieder herbeizuführen???
GorNaVash hat geschrieben:Es ist klar, das jemand nur dann tod ist, wenn keine Erinnerung mehr an ihm existiert, und bei allem, was verändert werden würde, wäre am Ende nur eine Lüge. 1984 zeigt das schon sehr gut, und auch hier ist eines klar: Wenn Lain Erinnerungen verändern kann, wie wertvoll werden dann Informationen sein, wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen? Man würde den Menschen als solches nicht mal mehr verstehen können, da man seine "modifizierten Erinnerungen" nicht nachvollziehen könnte, da sie nicht der Wahrheit entsprechen. Eine Vernetzung als solches, in denen jeder mit jeden verbunden ist, würde nichts als Nichts hinterlassen. Substanz würde verloren gehen und was bliebe denn dann noch übrig? Eine Lüge, auf der man keine Zukunft aufbauen kann...
Klingt mehr nach dem schon von den Römern praktizierten damnatio memoria, was zum einen aber ohnehin nur bei den Großen der Geschichte Sinn macht, und auch da (siehe Kleopatra, Nero), nicht wirklich perfekt funktioniert hat. Wenn es danach geht, sind wir also so in hundertfünfzig Jahren, wenn niemand mehr lebt der uns kannte, die letzten Fristen abgelaufen und entsprechenden Akten kassiert und der letzte alte Server mit lain-disconected-Forum verschrottet, wohl alle mausetod (jedenfalls wenn es keine Existenz nach dem Tod geben sollte). Ist der Gang der Geschichte, oder wieviele Generationen deiner eigenen Ahnenreihe kannst du mehr als nur dem Namen nach beschreiben?
Und wenn wir schon bei Literatur sind, wäre auch Huxleys "Schöne neue Welt" zu erwähnen, mit ihrem schönen razekahlen Schnitt, durch die Vernichtung aller historischen Artefakte (von den Wildenenklaven mal abgesehen). Die Entwicklung der Menschheit oder der einzelner Aspekte davon hat trotzdem stattgefunden, vollig egal ob sich jemand dran erinnert oder noch Aufzeichnungen existieren. Wo Fakten fehlen gibs schließlich immer noch als Ersatz Mythen, Märchen und Legenden. Aber genug jetzt vom Threatfremden Abgeschweife.
GorNaVash hat geschrieben:Lain wird damit, dass sie durch Alice menschlich (emotional) wird, endlich erkennen, dass es wichtiger ist, wenn man eine Verknüpfung nicht anstrebt, so wie Eri es tut. 13th Floor:"Man sagt, dass Unwissenheit ein Segen sei. Es ist ein Segen für die Menschen, da er dadurch geschützt bleibt vor sich selbst und anderen. Durch die menschlichen Emotionen ist er nie in der Lage, wirklich "richtige" Entscheidungen zu treffen.
Ich neige eher dazu Unwissenheit mit Dummheit gleichzusetzen und das ist ja wohl der größte Fluch überhaupt. Ist auch gegen die menschliche Natur, die ist doch mehr von Neugier und dem Streben nach Erkenntnissen geprägt.
Unterschätze die Emotionen nicht! Sie waren vor der rationalen Intelligenz da und haben offensichtlich nicht sooo viele falsche Entscheidungen produziert, es gibt uns ja schließlich.
Ich denke Lain hat sich nur deshalb nicht mit Alice verbunden, weil sie diese eben mochte und von dieser um ihrer selbst willen auch gemocht wurde. Eine Verbindung und Manipulation hätte diesen letzten Rest "Ehrlichkeit" in Wired und realworld unwiderruflich getilgt.
Freue mich auf Erwiderung
lg