HoaX hat geschrieben:meinst du wirklich das der mensch nicht mehr ist als die summe verschiedener physikalicher und biochemicher vorgänge?
diese fragestellung könnte übrigens gelöst werden wen man endlich herraussfindet wie denken wirklich funktioniert.
aber mal zum gedanken eines masterplans. das würde dochden frein willen völlig unlogich machen. egal was ich täte es wäre vorherbestimmt oder die ist wirklich der freie wille und ordnet sich einer höheren logik unter die nicht verständlich ist.
Es ist natürlich nicht schön, aber ich meine tatsächlich, daß wir letztendlich die Summe physikalischer Vorgänge sind. Eine mystische Welt voller Magie und ohne Naturgesetze wäre mir sehr viel lieber. Ich sehne mich danach, aber leider glaube ich nicht daran. Aber immerhin, was mein Bewußtsein nun eigentlich ist, das kann ich mir auch nicht erklären. Und die Hauptsache ist ja, daß es da ist.
Aber ich möchte nocheinmal meinen Ansatz erklären. Ich hoffe daß ich jetzt keinen Blödsinn schreibe, denn meine Vorlesungen in physikalischer Chemie (*würg*) liegen lange zurück (ok, aufgepasst hab ich auch nicht wirklich ^_^;).
Soweit ich weiß gibt es eine und wirklich nur EINE EINZIGE Triebkraft im Universum: Die Zunahme der insgesamt vorhandenen "Unordnung" (Enthropie). Das kann man z.B. beobachten, wenn man blaue und rote Tinte gleicher Machart in ein Glas mit Wasser schüttet. Die Farben werden sich nach einer Weile vermischt haben. Egal, wie lange man wartet, man wird es nie erleben, daß sich die ganze rote Tinte auf der linken Seite des Glases sammelt und die blaue Tinte auf der rechten Seite. Das ist ein recht anschauliches Beispiel für das Gesetz, daß das Universum nach "Unordnung" strebt. Und daß die Enthropie tatsächlich bei allen Vorgängen, die geschehen, zunimmt, das lässt sich rechnerisch beweisen. Leider ist das nicht mehr so anschaulich...
Wenn man einen Ball fallen lässt, dann fällt er also deshalb zu Boden, weil dabei die Enthropie im Universum ein kleines bisschen zunimmt. Das läßt sich, wie gesagt, rechnerisch beweisen. Warum fällt der Ball nur, bis er den Boden erreicht hat, und nicht noch weiter (gräbt also kein Loch in den Boden)? Weil bei so einem Vorgang die Enthropie abnehmen würde. Bei jeder Veränderung die wir wahrnehmen nimmt die Enthropie zu, denn das ist der einzige Grund, warum etwas geschieht.
Folglich tut jeder von uns zu jedem Zeitpunkt genau das, was die Enthropie am meisten erhöht! Wenn es wirklich einen freien Willen gäbe, dann hätten wir die Macht, entweder das zu tun, was die Enthropie am meisten erhöht, wie es sich gehört... oder etwas anderes. Und letzteres kann einfach nicht sein. Es kann deshalb nicht sein, weil auch wir, genauso wie ein Stein, nur aus Atomen bestehen.
Jedes der Atome, aus denen wir bestehen, folgt den Naturgesetzen. Es bewegt sich zu jedem Zeitpunkt genau an die Position, die ihm von den Naturgesetzen vorgegeben wird, und das ist einfach eine unumstößliche Tatsache. Können wir wirklich unseren Atomen befehlen, gegen die Naturgesetze zu verstoßen, indem wir uns wünschen, nach rechts zu gehen, obwohl unsere Atome durch die Gesetze der Physik nach links gezogen werden? Kann unser Wille die Naturgesetze aushebeln? Natürlich weiß ich die Antwort nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß sie "nein" lautet.