Die Grundfrage dieses Topics soll die Wiedergeburt, oder auch Reinkarnation sein.
0Ich denke dass der Körper und das Bewusstsein, die Seele zwar gemeinsam arbeiten, aber nicht füreinander geschaffen sind. Der Körper wiedersetzt sich dem Willen des Bewusstseins zu oft, als dass man sagen könnte dass es eine perfekte Symbiose wäre. So Beispielsweise beim "Rauchen". Der Mensch sagt sich selbst er möchte aufhören, doch selten spielt der Körper diese Umstellung einfach so mit, er muss zunächst davon "überzeugt" werden.
Symbiose ist ein gutes Stichwort, denn genau das ist es was am logischsten erscheint im Bezug zwischen Körper und dem Bewusstsein.
Nur kommt hierbei eine neue Frage auf. Bei einer Symbiose besetzt ein Symbiont einen Wirt, meistens fragt er dabei selten den Wirt nach dessen Einverständniss, doch ist es für beider Seiten vorteil gedacht. Der Symbiont nimmt seine Energien aus dem Wirt, während er dessen Fortbestand sichert... ihn ähnlich einem Schäfer seinen Schafen hütet. Was nun wenn der Wirt stirbt? Kann der Symbiont weiterexistieren? Und wenn ja, zu welchem Preis, oder mit welcher Einschränkung? Es muss schliesslich eine Einschränkung geben, denn warum sonst sollte ein Symbiont einen Wirt brauchen? Vielleicht die Unfähigkeit Errinnerungen zu halten?
Man stelle sich folgendes vor: Eine Seele entsteht, ihr ist die Fähigkeit gegeben zu denken, doch fehlt ihr der "Speicherplatz" ihre Gedankenschlüsse zu speichern. Sie sucht sich einen Wirt, mit genau dessen Fähigkeiten es möglich ist die Gedanken zu sammeln und das Wissen zu speichern. Nun altert dieser Wirt, und eines Tages stirbt er. Mit ihm geht die gespeicherte Errinnerung verloren, und die Seele macht sich auf die Suche nach einem neuen Wirt. Sie wird auch einen finden, doch wird dieser keine Errinnung haben, und zunächst mit neuem Wissen fortgebildet werden.
Stellen wir uns einmal die Frage: Was ist unser Bewusstsein? Wo entsteht unser denken? Im Kopf? Ist unser Bewusstsein die Stelle zwischen unseren Ohren, unseren Augen und unserem Haarschopf? Wo beginnt unser Bewusstsein? Was ist der erste Punkte an dem wir zu denken begannen? Als Baby? Einige Jahre später? Warum wissen wir nicht wirklich was wir sind? Sind wir unser Körper, oder unser Bewusstsein? Bin "ich" nichts weiter als mein "Bewusstsein"?
Ich weiss nicht, ob ich der einzigste Mensch bin, der manchmal das Gefühl hat Menschen zu vermissen, die man garnicht kennt. Ich würde IRL auch niemals drüber reden, solange sich jemand drüber lustig machen könnte. Hier ist es mir egal. Lacht ruhig, wenn euch danach ist. Trotzdem möchte ich darüber schreiben. Es ist das Gefühl jemanden zu vermissen, und trotzdem nicht die geringste Ahnung zu haben wer es sein könnte. Man denkt nach wen man alles kennt, und wer diese Person sein könnte, doch man findet keine Antwort. Was bleibt ist ein ziemlich unbefriedigendes Gefühl, gegen das es erschreckenderweise kein Mittel gibt. Es hört einfach nicht auf.
Es entsteht das folgende Scenario. Eine Seele findet in der Zeit in der sie einen Körper besiedelt eine andere. Die beiden tauschen sich aus, kommen sich näher. Vielleicht auf einer Art, die man Liebe nennt. Das wäre vielleicht das spektakulärste, aber muss nicht unbedingt sein, vielleicht auch einfach nur eine intensive Freundschaft. Nun verlässt man seinen Körper, und beginnt einen neuen zu besetzen. Doch noch immer sitzt die Freundschaft tief in einem. Nicht wie eine Errinnerung...eher wie ein Gefühl.
Somit entsteht ein Ziel für ein Leben. Die Seele zu suchen, die man vermisst, und sei es nur, um das Gefühl der einsamkeit zu vergessen. Das Leben hat einen Sinn, auch wenn es alles andere als leicht sein kann, ihn zu finden.
Vielleicht findet man so seine Liebe. Man lernt jemanden kennen und die Seelen verstehen sich so gut, dass Liebe entsteht.
Ich fürchte den Tod, und deswegen mache ich mir Gedanken. Vielleicht auf der Suche nach Hoffnungen. Furcht zerreisst mich wenn ich mich nicht unterhalte, ablenke. Wer möchte kann dazu was schreiben. Ansonsten sei es als Antwort dahingestellt, Theorie, was auch immer.
Danke fürs Lesen. Ich habe Lust auf ein Honigbrot.
-Lacan